Mittwoch, 30. April 2014

Community Work

Hier der versprochene Post über Community work:
Als PPP Stipendiatin muss ich während des ganzen Auslandsjahres insgesamt 20 Stunden gemeinnützige Arbeit verrichten. Wenn man über 100 Stunden absolviert, bekommt man eine Urkunde des US Department of State und die wollte ich einfach unbedingt haben. Im Winter habe ich keinen Sport gemacht und mir so den Goal gesetzt die 100 Stunden zu schaffen. Leider habe ich viel zu spät angefangen Stunden zu sammeln und hatte am Ende etwas Stress. Naja, diese Woche habe ich es dann doch endlich geschafft und insgesamt 102,5 Stunden etwas für die Community gemacht :)

Was habe ich gemacht um die Stunden zusammen zubekommen?



Church- In der Kirche gibt es immer viele Möglichkeiten Volunteerhours zu sammeln. So habe ich z.B 12 Stunden  als Sundayschool- Teacher eine kleine Gruppe von Kindergärtnern unterrichtet und bei versch. Weihnachtsevents mitgeholfen. Während deren Eltern in der Kirche waren, haben meine Mom, Schwester und ich mit ihnen gesungen, gebastelt und versucht ihnen die Bibel näher zubringen. Ich fand nicht alles gut, was wir ihnen beigebracht oder 'eingetrichtert' haben, aber es hat trotzdem viel Spaß gemacht mit ihnen zu arbeiten.

Kids Connection- Im Winter habe ich ehrenamtlich bei der Nachmittagsbetreuung mitgeholfen. Ich bin ein paar Wochen lang jeden Tag für 3 Stunden dort hingegangen und hatte echt total viel Spaß. Zusammen mit ein paar Mitschülern habe ich Snacks vorbereitet, bei den Hausaufgaben geholfen, mit ihnen gespielt und gebastelt.

Tutoring- In unsere Schule kann man das Fach ''Tutoring'' (Nachhilfe) belegen. Ich gehe 2-3 Mal in der Woche in eine erste Klasse und helfe insbesonderen Schülern mit Lese- und Schreibproblemen. Es ist ein wenig wie ein Praktikum in der Grundschule: Ich gehe in der Klasse rum und buchstabiere Wörter, erkläre Aufgaben und sie lesen mir vor. Meistens setzte ich mich zu den etwas 'langsamen' Schülern und versuche sie dazu zubringen ihre Aufgaben machen. In der 4.Klasse gebe ich Mathenachhilfe und arbeite mit den Kindern zusammen, die Konzertrationsschwächen haben.
Die Kinder haben mir Armbänder gemacht, malen mir Bilder und ich habe Geschenke für Weihnachten und Valentienstag bekommen. Aww ich werde sie so vermissen!
Tutoring ist eines meiner Lieblingsfächer, weil es mir einfach total viel Spaß macht ihnen zu helfen und ich so stolz bin, wenn sie Fortschritte machen :)

Die anderen Stunden habe ich durch Fundraising (z.B haben wir einmal Essenspakete für Afrika gesammelt und Müll im Park aufgehoben), FCCLA ( Habe bei versch. Verkaufsaktionen mitgeholfen), Präsentationen über Deutschland,YFU und das PPP und Red Cross (Habe mit Leuten geredet, während sie Blut gespendet haben) zusammen bekommen. Ich hoffe ich konnte euch helfen Ideen für eure ehrenamtliche Arbeit zu bekommen.

Ich bin total happy, dass ich meinen Goal erreicht habe und es ist einfach ein unglaublich gutes Gefühl zu wissen, dass man dazu beigetragen hat, die Gemeinschaft hier in meiner amerik. Heimat besser zu machen! Die Leute hier geben mir hier jeden Tag so viel. Sie sind immer freundlich, hilfsbereit und höflich. Das ist meine Art ihnen Danke zu sagen :)

Mittwoch, 23. April 2014

Easter in America

Freitag hatte ich schulfrei und ich habe mit meinen Eltern geskypt. Danach haben Tresa, Shawn,
Beth,
Alex und ich Ostereier gefärbt. Es war eigentlich wie in Deutschland, außer dass sie die Eier 2/3 Stunden auf niedrigste Stufe kochen gelassen haben :D

Am Samstag sind wir zu einer  Osterfeier von Margret gefahren. Die ganze Familie kam und so waren wir ca. 40 Leute. Die meisten davon kenne ich ganz gut und so stand ich nicht nur doof in der Ecke. Zum Essen gab es wie auch Thanksgiving ein rieesen Buffet mit Ham, Huhn, Fleischklösen, Käse-Kartoffeln, Bohnenauflauf, Salaten, Ham-Eiern, Gemüse und Bars. Nach dem Essen haben alle Väter die Ostereier draußen versteckt und die Kinder haben sie anschließend gesucht. Leider verstecken sie keine richtigen Eier, sondern Plastikeier mit Süßigkeiten drinnen.
Egg Hunting
In Deutschland suche ich auch immer noch schön Ostereier, aber das macht man hier ab 10 Jahren wohl nicht mehr. Ich habe mich sehr lange mit der Nichte eines Gastonkels aus Ghana unterhalten und sie meinte mein englisch sei ziemlich gut. Hab mich total gefreut :D Normalerweise muss ich nur ''Hello my name is..'' sagen und sie fragen sofort woher ich komme.
Gegen Abend sind wir dann alle total vollgefuttert nach Hause gefahren.
Am Sonntag sind wir erstmal in die Kirche gegangen. Die Kirche war brechend voll und so mussten wir alle getrennt voneinander sitzen. Nach der Messe sind wir nach Hause gefahren und haben gebruncht. Danach sind wir alle ins Wohnzimmer gegangen und wir haben unser Osterkörbchen bekommen und Eier gesucht.
Gegen Mittag habe ich dann mit meiner Oma geskypt und sie meinte sie haben mir ein Osterpaket geschickt, das kommt aber verspätet an. Ach, meine Großeltern sind einfach die Besten!
Sonntag war es richtig warm und ich  war den ganzen Tag draußen. Alle anderen haben sich bei 25 Grad im Haus verkrochen, was ich gar nicht verstehen kann. Ich hab mir einen leichten Sonnenbrand geholt, aber immerhin bin ich dann braun für Prom :D

Mein Osterkorb :)
Nachmittags sind wir zu Holly's Eltern gefahren und haben dort mit der Tante zu Abend gegessen. Im Gegensatz zu Dan's Familie ist Holly's echt klein. Zum Essen gab's das gleiche wie auch am Samstag schon. Beth,Tresa, Kyra,Shawn und ich sind nach dem Essen noch ein bisschen in den Park gegangen und haben ein paar Fotos gemacht. (Auf denen man übrigens meinen Sonnenbrand schön sieht :D  )


                                            Ich hoffe ihr hattet alle schöne Ostertage!

Donnerstag, 17. April 2014

Sind Deutsche Nazis?

Als Austauschschüler bekommt man manchmal Fragen gestellt, bei denen man nur den Kopf schüttelt und lacht: ''Kannst du mal was auf europäisch sagen?'' ''Du spricht chinesisch, richtig? Deutschland liegt ja
direkt neben China'' . '' Weißt du was ein Wäschetrockner ist? Hast du schon mal ein lebendiges Huhn gesehen? Darf man mittlerweile eig. in D.land Urlaub im Ausland machen wegen der Berliner Mauer?'' und so weiter und so fort. Ich wurde hier echt schon komische Sachen gefragt!
Ich helfe in einer 1.Klasse aus und die Kinder dort haben mich am Anfang ''The crazy german girl from the moon.'' genannt. Ich hab einen Akzent und bin nicht aus Amerika, also kann ich ja nur vom Mond sein!


Es gibt viele lustige Fragen und Spitznamen, aber dann gibt es auch noch Fragen und Themen, die schwer zu beantworten sind und bei denen man sich nicht 100%-ig wohl fühlt. Die dt. Geschichte ist ein heikles Thema, aber ich wette jeder Austauschschüler musste da schon mal durch :

In Geschichte reden wir grade über den 1.Weltkrieg und ich habe ehrlich gesagt mehr darüber gelernt, als in meiner dt. Geschichtsklasse. In Soziologie haben wir im Moment das Thema 2.Weltkrieg und wie Hitler es geschafft hat die Menschen zu beeinflussen. Anne Frank gehört hier zur Schullektüre und auch Filme wie Schindlers Liste, der Junge im gestreiften Pyjama und die Welle werden in der Schule geguckt.

All das lässt Deutschland in einem ziemlich schlechten Licht da stehen. Die Lehrer fragen uns deutsche Austauschschüler oft, was unsere Großeltern uns darüber erzählt haben und wie wir das Ganze sehen.
Es ist ein rieeesen Unterschied, ob man in Deutschland über die ''kaltherzigen Nazis''  oder ob man hier über die ''Deutschen'' redet. Man identifiziert sich in Deutschland ja auf keinen Fall als Nazi und sieht es aus einer ganz anderen Sicht, aber hier redet man über die Deutschen und naja, auch ich bin Deutsche.
Man fühlt sich immer ein bisschen angesprochen, wenn sie über die ''Germans'' reden, auch wenn man zu der Zeit nicht gelebt und mit der ganzen Sache nichts zutun hatte. Die Mitschüler stellen dann auch oft Fragen wie '' War dein Opa im Krieg? War jemand aus deiner Familie in der SS? Warum haben die Deutschen/deine Familie sich nicht gegen Nazis und KZ's gewehrt? nichts Gibt es immer noch Nazis? '' Auf der einen Seite ist es ja schön, dass sie sich für die deutsche Geschichte und damit Kultur interessieren, aber auf der anderen Seite fühlt man sich dabei auch unwohl.
In Geschichte haben wir darüber geredet, dass Deutschland den Krieg angefangen hat. Dann kamen schon Sprüche wie ''Immer diese Deutschen, die Krieg wollen''. Auf der anderen Seite sehen viele ihre eigene Geschichte mit den Natives Americans aber gar nicht als all zu schlimm an und sind ziemlich stolz darauf, dass Amerika so viele Battles in der Geschichte gewonnen hat.

Die Amerikaner und meine Lehrer zeigen wirklich viel Interesse an der dt. Geschichte, aber manchmal ist es schwer Vorurteile zu entkräften. Man versucht ihnen zu versichern Deutsche sind nicht rassistisch und Nazis sind Vergangenheit, aber auf der anderen Seite kommen sie dann mit '' Aber bei der WM in D.land wurde Besuchern doch geraten nicht in den und den Teil von Berlin zu gehen, wegen rassistischen Gruppen'' , '' Ich hab gehört Deutsche mögen Ost- und Südeuropäer nicht'' ( Was übrigens totaler Schwachsinn ist, da eine ganze Nation  nicht einfach andere Land nicht mögen kann, nur weil sie halt anders sind!)  oder ''Gibt es nicht diese Männer mit den Springerstiefeln?Sind das etwa Nazis? '' Manchmal ist es echt erstaunlich, dass sie solche Dinge wissen, aber dafür denken wir sprechen in Europa europäisch..
Übrigens ist ''Mein Kampf'' von Hitler hier in der Bücherei erwerblich, was mich total schockiert hat.

Ich hätte nicht gedacht, dass die deutsche Geschichte so viel in der Schule thematisiert wird und bin ehrlich gesagt positiv überrascht.  Es ist eine ganz neue Erfahrung all die Dinge aus einer anderen Perspektive zu hören, da  ich vorher ja noch nie mit 'Nicht-Deutschen' darüber geredet habe.
Jedes Land hat seine Geschichte und auch wenn ich nicht stolz auf  viele Dinge in unserer bin, bleibt die Geschichte doch trotz allem ein Teil des Landes und der Kultur. Jeder deutsche Austauschschüler muss sich während seines Jahres mind. einmal mit der dt. Geschichte und Hitler auseinandersetzen, dass hat YFU uns schon auf der VBT gesagt. Naja, dass gehört halt zum Austauschjahr dazu und ist auch alles halb so wild. Geschichte ist schließlich Geschichte, auch auch wenn nicht vergessen, es ist Vergangenheit.

                   Wünsche euch allen schöne Ostertage! 


Donnerstag, 3. April 2014

7 month & I'm Happy!

Anfang März war ich mit der Band bei einem Ice Hockey- Game der MSU Mavericks . Wir haben dort zusammen mit der Band vom College gespielt und es war echt lustig. Die College Students haben uns ein bisschen wie kleine Kinder behandelt, aber sie waren alle total nett. Natürlich wurde ich auch sofort gefragt woher denn mein Akzent kommt. Ahhrg ich hasse es, wenn jemand sagt der Akzent ist süß!
Naja, jedenfalls haben wir dort ca. 2 Stunden lang gespielt, das Spiel geguckt und natürlich angefeuert. Ice Hockey ist ein ziemlich brutaler Sport und einfach nicht meins, aber insgesamt war es ein lustiger Abend :)

Meine Schule hatte diesen Monat das Spring-Play. Also gab es für ca. 1 Monat neben Prom ein weiteres Gesprächsthema, nämlich das recht bekannte Musical ''Grease''. Alle waren total aufgeregt und jeder hat nur noch über die Outfits und die Rollen gesprochen. Eigentlich mag ich Musicals nicht so, aber  Tresa und mein Promdate waren die Hauptrollen und so kam ich nicht drum rum und musste es mir angucken.
Zusammen mit meiner Familie bin ich zum Dinner Theatre gegangen und alles war im Stil der 70-er Jahre passend zum Musical. Es gab Burger, Milchskaes, Pie usw in Baskets und die Kellner hatten Klamotten der 70-er an. Danach hat das Play angefangen und ich war echt überrascht: Es war richtig gut! Später  gab es noch eine ''After-Play Party'' und wir sind zu einer Sportbar gefahren, um nochmal zu essen :D Die Kosten für das Essen (400Dollar!!) hat übrigens der Schulleiter übernommen, weil ihm das Stück so gut gefallen hat.


Ich bin übrigens dem Track Team beigetreten. Es ist richtig hart, aber es macht auch Spaß. Wir haben jeden Tag 2.5 - 3 Stunden Training und manchmal haben wir 2 mal am Tag Practice, d.h wir kommen morgens um 6 in die Schule und trainieren ca. 1.5 Stunden. An manchen Tagen trainieren wir Ausdauerlauf, also rennen wir ca. 8 km. Ich bin danach jedes Mal fix&fertig, aber ich merke, dass ich besser werde.
Mein Team ist einfach nur super! Die feuern einen an und man hat einfach so viel Spaß mit ihnen. Mädchen&Jungen haben zusammen Training, aber wir dürfen nicht reden oder sonst was. Unser Coach ist ziemlich streng :D
Vor einem Meet haben wir immer ein Team-Supper, also ein Abendessen bei einem vom Team. Dort essen wir immer richtig viel, weil wir am Tag des Wettkampfes nicht wirklich essen sollen.
Wir hatten bisher schon 2 Meets und ich laufe 2 Raylees (200 & 400 m) und 55&200 m. Die Wettkämpfe gehen von 7-11 pm und sind echt anstrengend. Leider bin ich noch immer sehr nervös, aber das wird hoffentlich noch.


So langsam kommt auch der Frühling nach Minnesota und der Schnee schmilzt. Zurück bleiben kleine Seen auf den Feldern, in denen Enten schwimmen :)

Viele haben bei der Umfrage angegeben, dass sie enttäuscht vom ASJ sind. Ich kann nur sagen, ich fühle mich in letzter Zeit einfach nur super. Ich habe das Gefühl ich bin nun 100%ig in den USA angekommen und möchte gar nicht daran denken, dass ich bald zurück muss.. Durch Track habe ich eine Aufgabe gefunden und das Gefühl, dass mein Team mich wirklich braucht. Januar&Februar waren nicht grade die aufregendsten Monate, aber auf einmal hat es Klick gemacht und ich hab mich super gefühlt. Ich bin soo froh, dass ich das ASJ mache und irgendwie auch stolz auf mich, dass ich in schwierigen Zeiten nicht aufgegeben habe. JA, man kann überall ein tolles Jahr haben. Das ist mir in letzter Zeit immer bewusster geworden. Ich hoffe es macht bei euch auch irgendwann 'klick' :)!



Ich habe übrigens ein kleines Video über die Landschaft und das Landleben hier gemacht :)