Samstag, 28. Juni 2014

Back in Germany !!

Die letzten Tage in MN war ich total durcheinander und traurig.. Ich konnte mich nicht richtig auf zuhause freuen und wollte hier nicht weg.

Am Tag meiner ''Going away Party'' habe ich ein Foto-Album und ein MN-Shirt von meiner Familie bekommen. Ich war total gerührt und hatte eigentlich keine Abschiedsgeschenke erwartet. Ich habe ihnen auch ein Fotoalbum gemacht, im Haus Sticky Notes verteilt und jeder hat einen Brief bekommen. Ich wollte kein großes Theater um die Geschenke machen und habe sie so am Tag meines Abflugs im Wohnzimmer verteilt, damit sie sie erst sehen, als ich schon im Flieger saß.
Meine Party war ganz schön. Wir haben Kicker und Tischtennis gespielt, gequatscht und sind zu einem Feuerwerk gefahren. Ich wollte keinen emotionalen  Abschied und habe deswegen zu jedem gesagt, dass wir uns noch auf den St.Clair Day's sehen. Leider habe ich viele dort nicht mehr gesehen, aber einen tränenreichen Abschied von jedem hätte ich auch nicht überstanden und vielleicht war es auch besser so.



An meinem letzten Tag sind wir abends mexikanisch essen gegangen und haben einen Film geguckt. Es war total komisch zu wissen, dass es am nächsten Morgen los ging.. Am nächsten Morgen war es dann auch eine total komische und angespannte Stimmung. Wir mussten noch zum Post Office um mein Paket los zuschicken und dann sind wir ca. 2 Stunden zum Flughafen gefahren. Tresa und ich haben die ganze Zeit geredet und sie planen im Sommer 2015 nach Deutschland zu kommen.
Am Flughafen angekommen ging alles sehr schnell. Wir haben die Koffer aufgegeben und noch ein letztes Foto gemacht. Dann sind wir auch schon am Sicherheits-Check angekommen und mussten uns verabschieden.. Ich habe total geweint und erst in dem Moment realisiert, dass es nun wirklich nach 'Hause' geht.. Ich sah bestimmt schlimm aus, denn das Flugpersonal hat mir Taschentücher in die Hand gedrückt und gefragt ob alles okay sei. Naja, dass kannte ich ja schon von dem Hinflug.
Tresa hat sich noch 2 mal umgedreht und auch geweint und dass hat mir echt das Herz gebrochen..
Ich habe durchgeheult bis ich in Chicago gelandet bin. Als das Flugzeug Minnesota verlassen hat, war mein Auslandsjahr für mich vorbei..
In Chicago musste ich 4 Stunden warten und dass war echt scheiße. Man ist weder bei seiner amerikanischen , noch bei seiner deutschen Familie . Man fühlt sich einfach ein bisschen verloren und will irgendwo 'ankommen'.


Während des Fluges habe ich mich die ganze Zeit mit Leuten unterhalten und mein Abschiedsbuch gelesen. In dieses Buch haben meine deutschen Freunde&Familie und nun auch meine amerikanischen rein geschrieben. Das Buch ist das beste und persönlichste Geschenk, das ich jemals gekommen habe!

Nach 8 langen Stunden und Verspätung bin ich in Düsseldorf gelandet und dann kam das Wiedersehen mit meiner Familie nach 10 langen Monaten. Meine Familie ist echt die Beste! Mehr als 10 Familienmitglieder standen dort mit einem riesen Plakat und jeder hatte einen Blumenstrauß. Es war einfach so toll jeden wiederzusehen! Zuhause angekommen war es im ersten Moment komisch, aber nach einer Weile kam es mir gar nicht so vor, als wäre ich weggewesen. Meine Familie ist mir einfach so vertraut, auch nach 10 Monaten! Wir haben erst alle zusammen gefrühstückt und abends gegrillt. Es war ein sehr langer Tag für mich und keiner hat mich schlafen gelassen, aber trotzdem war es toll! Meine Mama hat hier alles dekoriert und ich habe mich einfach wahnsinnig gefreut.
Nun bin ich mittlerweile 5 Tage in Deutschland. Ich habe mich schon mit vielen Freunden getroffen und fühle mich pudelwohl. Es ist natürlich komisch wieder hier zu sein, aber halt auch schön. Ich komme manchmal noch etwas mit dem Deutschen durcheinander und sage manche Sachen in englisch, aber dass ist auf jeden Fall schon besser als am ersten Tag.


















  
Ich schreibe fast jeden Tag mit meinen Freunden & Familie in MN und jedes Mal ist es ein kleiner Stich im Herzen. Manchmal denke ich, ich sehe meine amerikanischen Freunde hier in der Stadt rumlaufen, was natürlich totaler Unsinn ist. Ich vermisse sie einfach schrecklich..

Achja es gibt Neuigkeiten: Im August '15 kommt unsere Gastschülerin aus Brasilien. Ich hoffe ich kann ihr genauso viel geben wie meine Gastschwester mir.

Samstag, 21. Juni 2014

Miss St. Clair Pageant

Jeder kennt den Film: Miss Undercover und am Donnerstag habe ich so etwas in Mini Version live gesehen. Meine Gastschwester und 5 andere Mädchen haben sich für Miss St. Clair beworben. Bevor man Miss America wird, gibt es diese Miss- Wahl erstmal in jeder Stadt, dann Bezirk und letztendlich Staat. Als Miss St. Clair und damit als Gewinnerin, bekommt man 300 Dollar und muss auf bestimmt 20 Paraden gehen und so weiter.

Die Bewerbungsphase ging ca. 2/3 Wochen lang. Jeden Abend hatte Tresa Interviews, Practice oder musste sich mit den Juroren treffen. Am Donnerstag war dann die ''Krönung''. Alle Bewerberinnen wurden schon in der Bewerbungsphase beurteilt und nur noch die Punkte für die Talentshow, das Interview und die Erscheinung auf der Bühne fehlten. Bei diesem Wettbewerb war das Aussehen nicht wichtig, sondern das Mädchen, das seine Stadt am Besten repräsentieren kann, wurde als Miss St Clair gekrönt.

Die Pageant (Der Wettbewerb/Show) war sehr unterhaltsam. Die Kandidatinnen haben 3 mal ihre Outfits gewechselt und es wirkte alles sehr offiziell. Ein bisschen wie im Film Miss Undercover halt :)

Nach ca. 1 Stunde haben die Juroren sich zurück gezogen und Miss St. Clair ausgewählt. Den Namen des Gewinners haben sie in einen Briefumschlag getan und Miss. St Clair vom letzten Jahr hat die Person dann gekrönt. Ziemlich offiziell oder? Wirklich jeder hat die Miss Wahl ernst genommen!



Gewonnen hat Tresa! Sie hat fast angefangen zu Weinen und war hin und weg. Es war wirklich ziemlich süß, wie sie ihre Rede gehalten und gegen Tränen gekämpft hat. Leider gibt es natürlich auch Neid und manche Mädchen waren ziemlich enttäuscht. Insgesamt gibt es Miss St. Clair und dann noch Stellvertretende und 2. Stellvertretende, die alle zusammen auf Paraden gehen.
Ich bin ziemlich stolz auf Tresa, aber auch traurig, dass ich sie nur auf einer Parade sehen kann.


Heute und morgen sind St. Clair Days, so etwas Ähnliches wie Stadtfeste. Die drei Gewinnerinnen müssen ihre Krone und Schärpe das ganze Wochenende über tragen und am Sonntag gibt es dann die Parade :)



Mittwoch, 18. Juni 2014

Meine letzten Tage..

Ich kann es nicht glauben, dass mein Auslandsjahr in 5 Tagen vorbei ist...

Es unglaublich, wie schnell die Zeit vergeht. Am Anfang kam mir das Auslandsjahr unendlich lang vor und ich dachte ich habe alle Zeit der Welt hier und nun habe ich weniger als eine Woche..
 Manchmal dachte ich mir '' Oh ich habe nur noch 8 Monate hier und dann geht es wieder zurück'' oder ich dachte '' Oh nein, noch 8 Monate. Dass ist noch so lange..''
 Es gab  Momente, da habe ich mich gefragt warum ich hier bin und nicht in Deutschland und an manchen Tagen hätte ich am liebsten meinen Koffer gepackt und wäre ins nächste Flugzeug gestiegen.
Aber es gab auch Momente, da habe ich mir vorgestellt wie es wäre für immer hier zu bleiben.
Ich ärgere mich ein bisschen, dass ich meine Zeit manchmal nicht besser genutzt habe, denn die Tage für mein Auslandsaufenthalt waren von Anfang an gezählt. Trotz allem würde ich nichts in diesem Jahr ändern wollen, denn ich glaube ich habe versucht alles aus diesem Jahr rauszuholen, auch wenn ich den ein oder anderen Tag nicht richtig genutzt habe.

Meine Koffer habe ich am Wochenende angefangen zu packen. In Deutschland sah mein Zimmer so aus, als ob ich nur mal eben übers Wochenende verreise, aber hier ist mein Zimmer nun komplett leer.
Ich finde ein Zimmer sagt immer etwas über die Person aus, die darin lebt. Ich hatte in meinem Zimmer hier viele Fotos, Poster und Zitate an den Wänden und auch sonst recht viele persönliche Erinnerungsstücke. All das ist nun in meinem Koffer und mein Zimmer sieht nun nicht mehr aus wie mein Zimmer..
Es war ein ganz komisches Gefühl alles zu packen. Ich erinnere mich noch genau an den ersten Tag hier, als ich meine ganzen Fotos etc aufgehangen habe. Ich habe total geweint, als ich meine Erinnerungsstücke aus dem Koffer gekramt  und sie überall aufgestellt habe. Es war einfach so unwirklich, dass dies nun mein Zuhause war. Anfangs fand ich, dass das Zimmer nichts über mich ausgesagt und ich habe mich nicht so ganz wohl gefühlt. Doch mit der Zeit sah es immer mehr wie mein Zimmer aus und nicht wie das meiner Gastschwester und ich habe mich sehr wohl gefühlt.
Naja, jetzt sieht das Zimmer wieder aus wie am Anfang. Meine ganzen persönlichen Sachen sind wieder in Koffern und mein Rückzugsort ist ein leerer Raum.

In Deutschland war es okay, wenn ich Sachen vergessen habe, oder nicht alles in meinen Koffer gepasst hat. Doch hier ist es anders, denn ich weiß nicht, wann ich das nächste Mal wiederkomme..

Ich bin noch nicht bereit zu gehen und alles hier zu lassen. Ich habe mir hier ein Leben aufgebaut und dass soll nun in 5 Tagen vorbei sein?

Ich weiß nicht wo all die Zeit geblieben ist. Am Anfang kam mir das Jahr doch so unendlich lang vor und nun geht es in 5 Tagen nach Hause..


My home- in the middle of nowhere

Freitag, 13. Juni 2014

Trouble with YFU

Da ich grade Zeit habe und ich mal wieder etwas Stress mit meinem Area Rep habe, habe ich mich jetzt dazu entschlossen diesen Post zu verfassen. Ich möchte mit dem Post niemanden verletzen oder schlecht reden, sondern einfach meine Erfahrungen teilen. Alles was ich hier schreibe ist meine Meinung und nach meiner Erfahrung. Ich bin mir ziemlich sicher mein Area Rep würde die ganze Geschichte anders erzählen:

Das ist was YFU verspricht: Every student is assigned a volunteer Area Representative who is available to support you and your host family throughout the year. You should be in contact with your Area Rep at least once a month and meet in person at least once each semester. You may always reach out to them more often, as needed. 

Und das ist, was ich bekommen habe:

Seitdem ich hier angekommen bin habe ich Probleme mit YFU, oder besser gesagt, seitdem mein Gastdad verstorben ist:
 Meiner Gastfamilie ging es nach dem Tod unheimlich schlecht und ich wusste nicht wie ich mit der Situation umgehen soll. Zuhause hat keiner geredet und alle waren sehr verschlossen und traurig. Ich hatte dafür totales Verständnis, aber mich hat dass alles schon sehr belastet und ich habe mich der Situation nicht gewachsen gefühlt. Die Familie einer Freundin hat mir angemerkt, dass ich in meiner Gastfamilie nicht so glücklich bin und mir angeboten bei ihnen zu wohnen. Ein Gastfamilienwechsel wäre vielleicht feige gewesen, aber alles was ich wollte war ein schönes Auslandsjahr und dass konnte ich mir mit einer traurigen Familie nicht vorstellen.. Ich war grade mal 2 Wochen in den USA und heillos überfordert..
Ich war einfach total unglücklich zuhause und als die eine Familie mir angeboten hat bei ihnen zu wohnen, habe ich einfach eine Chance gesehen, dass alles einfacher sein könnte. Ich habe mich wirklich nach einem normalen Familienleben gesehnt..
YFU Deutschland hat mir gesagt ich könnte wechseln und sie hätten Verständnis dafür, ich müsste mich nur an meinen Area Rep wenden.
Nach langem Hin und Her habe ich mich dann also an meinen Area Rep gewand und ihr erzählt, dass ich gerne wechseln würde.

Und da fing das Theater an:
Am Anfang war mein Area Rep ganz nett und hat mich nach dem Tod bei ihr aufgenommen.
Für sie kam ein Wechseln allerdings gar nicht in Frage und sie hat überhaupt kein Problem an meiner Lage gesehen. Sie meinte ein Wechsel wäre nicht meine Entscheidung, sondern die meiner Gastfamilie. Ich wäre ziemlich egoistisch und sollte doch mal an meine Gastfamilie denken meinte sie.
Ich habe viel an meine Gastfamilie gedacht und ich konnte mir nicht vorstellen, dass wenn sie Vater, Ehemann und Hauptverdiener verlieren, nichts anderes im Sinn haben, als einem Schüler, den sie seit 2 Wochen kennen, in ihre Familie aufzunehmen.
Ich weiß nicht, warum mein Area Rep so gegen einen Wechsel war. Ich meine die eine Familie hätte mich aufgenommen und vielleicht wäre meine Gastfamilie ja froh gewesen, wenn sie eine Sorge (mich) weniger hätten.
Ich war sehr eingeschüchtert und habe also nicht gewechselt. Versteht mich nicht falsch, ich liebe meine Gastfamilie wirklich sehr, aber ich stelle mir schon ab und zu vor, wie es wohl wäre wenn Dan noch leben würde, oder wenn ich gewechselt hätte. Es ist nicht leicht als Austauschschüler in einer Familie zu sein, die jemanden verloren hat. Meine Gastfamilie ist wirklich super und ich bin glücklich, dass ich nicht gewechselt habe. Trotzdem habe ich hier Erfahrungen gemacht, die ich nicht machen wollte..
Von meinem Area Rep fand ich das allerdings schon dreist. Ich habe sie um Hilfe gebeten und nichts anderes als Vorwürfe bekommen. Ich war grade mal 3 Wochen in MN und habe mich von YFU im Stich gelassen gefühlt..

Die Probleme mit meinem Area Rep hörten allerdings nicht auf. Da sie einmal im Monat mit mir reden muss, hat sie mich bei Volleyballspielen abgefangen und gefragt, wie es zuhause läuft. Ich habe sie gefragt, ob das Gespräch im Vertrauen bleibt und sie meinte ja. So habe ich ihr also erzählt, dass es zuhause ziemlich still ist und jeder in seinem Zimmer ist. Daraufhin ist sie richtig wütend geworden und hat mir vorgeworfen, dass ich nicht erwarten kann, dass meine Familie den Unterhaltungsclown spielt und ich sehe alles viel zu negativ. Sie hat mir ernsthaft gesagt, dass ich mich wie ein kleines Kind benehme und mir nicht helfen lassen will. Außerdem meinte sie, dass sie alles meiner Gastmom erzählen wird. Soviel also zur Vertraulichkeit..
 Vielleicht habe ich mich wie ein kleines Kind benommen, aber nur, weil die Situation komplett fremd für mich war und ich nicht wusste, wie ich damit umgehen sollte. Wenn meine Mom weint, soll ich zu ihr gehen, oder sie in Ruhe lassen? Kann ich sie fragen, ob sie mich wohin fährt, oder soll ich lieber zuhause bleiben? Soll ich mich im Wohnzimmer aufhalten, oder will die Familie lieber unter sich sein? All diese Fragen habe ich mir täglich gestellt. Ich habe mit der Zeit gelernt damit umzugehen, aber einfach war es nicht. Er war nicht mein Dad und ich habe mich oft wie ein fünftes Rad in der Familie gefühlt, weil ich nicht den gleichen Schmerz und Trauer wie der Rest der Familie spürt.

Mein Area Rep meinte, dass es ihr letztes Jahr als Area Rep sein wird, da ich viel zu viele Probleme mache. Sie hat mir aber wirklich wegen allem Vorwürfe gemacht. Sie ist die Gastmutter zweier Austauschschüler und mit der einen bin ich befreundet. Sie mag es aber nicht, wenn wir etwas miteinander unternehmen.
Sie behandelt mich eh ganz anders, als die anderen Austauschschüler. Z.B habe ich Ärger bekommen, wenn ich sie nicht einmal im Monat angerufen habe (Sie will was von mir, aber ich muss anrufen schon klar), alle anderen Austauschschüler hat SIE aber angerufen. Von meiner Freundin weiß ich, dass mein Area Rep zuhause des Öfteren über mich redet. Sie fragt die Austauschschüler, ob ich denn deutsch reden würde usw. Habe mich da manchmal etwas beobachtet gefühlt.

Einmal habe ich meinen Area Rep gefragt ob ich denn jemals etwas Richtig mache und ihre Antwort war eiskalt: Nein Chiara. Du hast mir noch nie die Möglichkeit gegeben, dir zu sagen, dass du etwas gut machst. Das hat mich sehr traurig und nachdenklich gemacht. Wie kann man einem 16 Jährigen Schüler, die so weit von ihrer Familie entfernt ist, sagen, dass sie alles falsch macht? Ich erwarte nicht, dass man mich wie ein rohes Ei behandelt, aber dass war schon echt hart. Ich weiß, dass ich Fehler gemacht habe, aber alles habe ich ganz sicher nicht falsch gemacht. Sie hat sich hinterher zwar dafür entschuldigt, aber diese Antwort hat so gesessen und mich ziemlich runter gezogen.

Letzte Woche habe ich meinem Area Rep einen Brief geschrieben. Ich war ganz höflich und habe mich für vieles bedankt ( z.B das sie eine Gastfamilie für mich gefunden hat und mich nach dem Tod meines Dad's aufenommen hat), aber auch gesagt, dass ich mich wegen ihr oft schlecht gefühlt habe. Ich glaube nicht, dass sie mir antworten wird, aber ich musste dass alles einfach los werden bevor ich nach Hause fliege. Dass alles hat mich das ganze Jahr über fürchterlich belastet und ich habe YFU viiiel zu viel Tränen und Gedanken geopfert. Meinem Area Rep vertraue ich null und fühle mich unwohl, wenn ich mit ihr reden muss. Ich habe immer das Gefühl sie wartet grade zu darauf, dass ich etwas falsch mache und sie es mir vorwerfen kann. Ich habe in dem Jahr hier gelernt, dass ich sie nicht brauche. Klar wäre es schön gewesen jemanden von YFU zu haben, mit dem man über Probleme reden kann, aber man kommt auch ohne sie aus. Wir mussten jeden Monat miteinander reden und selbst wenn ich ein Problem hatte, habe ich sie angelogen und meinte alles ist super, um dem Stress und den Vorwürfen zu entgehen. So sollte es zwar nicht sein, aber naja.

Ich weiß, dass dieser Post von einer der dt. Austauschschülerinnen meines Area Rep's gelesen wird und sie sich beide fürchterlich aufregen werden. Es wäre nicht das erste Mal, dass sie meinen Blog lesen und dann darüber reden. Das hier ist MEIN Blog und ich muss einfach mal den ganzen Frust rauslassen.
Sorry, dass es so lang geworden ist.

Ich hoffe, dass ihr solche Erfahrungen nicht macht und YFU euch nicht so enttäuscht wie mich !

Mittwoch, 4. Juni 2014

Letzter Schultag

Gestern vor genau 9 Monaten hatte ich meinen Schultag. Ich weiß noch genau wie aufgeregt ich war und ich dachte ich werde es nie schaffen meinen Locker zu öffnen und die Klassenräume zu finden. Am ersten Tag wusste ich nicht wo ich sitzen sollte und habe mich als Neue zu den beliebtesten Seniors Jungen gesetzt -ich Trottel . Danach war ich erstmal Gesprächsthema Nr.1 ,aber mittlerweile lachen wir darüber.

Gestern bin ich das letzte Mal im gelben Bus zur Schule gefahren. Es war ein total komisches Gefühl zu wissen, dass es vorbei ist. Ich habe so viel Kraft und Bemühungen darin gesteckt mir hier ein neues Leben aufzubauen und auf einmal sollte es vorbei sein? Ich kann es immer noch nicht glauben..

In den ersten beiden Stunden haben sich alle Schüler in der Aula versammelt und Urkunden und Anstecker wurden verteilt.
 Ich habe 3 Anstecker für gute Noten, Varsity Track und besonderen Einsatz in Band, eine Urkunde für gute Noten, während ich Mitglied in außerschulischen Aktivitäten war und eine Urkunde für College Credit und mein Certificate , das zeigt dass ich einen Abschluss an der Schule gemacht habe, bekommen. Es war alles ziemlich offiziell und ich habe mich sehr gefreut, dass ich so viel bekommen habe. Ich hatte mit nichts gerechnet und war echt gerührt.
Es wurde auch eine kleine Rede über uns Austauschschüler gehalten und sie meinten, sie werden uns sehr vermissen.
Da kamen mir das erste Mal an dem Tag die Tränen..

Seniors hatten ihre Graduation am Sonntag und die typische Robe und den Hut an. Wir Austauschschüler waren Juniors, aber da es ja auch unser Abschluss war, durften wir die Kleidung auch anziehen. Es hat überhaupt keinen Unterschied gemacht, dass wir keine Seniors waren, da wir z.B mit auf Aufflüge von der Senior Class durften. Wir haben auch das gleiche Certificate bekommen und es sieht einfach total offiziell aus!
Ich habe mich mit der Robe und dem Hut wie in einem typischen, amerikanischen Highschool Film gefühlt und es war einfach total cool!


 Nachdem jeder seine Urkunden bekommen hatte, sind wir nach draußen gegangen. Dort war eine Kletterwand aufgebaut und es gab Spiele wie Beanbag, Pie werfen und ein Spiel, bei dem man mit einem Tennisball etwas treffen musste und der Lehrer ist dann ins Wasser gefallen.

Übrigens hat jede Klasse ihre eigene Farbe und wir Juniors trugen alle blau.



































Um 3 Uhr war der Schultag dann vorbei..
 Ich bin ein letztes Mal durch den Hallway gegangen und habe mich von jedem Lehrer verabschiedet. Wir Austauschschüler hatten einige Tage zuvor ein Poster mit ''Thank you'' aufgehangen und jedem Lehrer eine Karte geschrieben.
 Als mir bewusst geworden ist, dass ich nun kein Schüler mehr an dieser  Schule bin, habe ich total angefangen zu weinen. Ich wurde von den Lehrern umarmt und sie meinten sie würden gerne mit uns in Kontakt bleiben. Eine Lehrerin hatte sogar Tränen in den Augen und meinte wir waren ihre Lieblingsaustauschschüler. Der Abschied von den Lehrern war ziemlich herzergreifend und ich werde sie echt vermissen.

Ich erinnere mich noch so gut an meinen ersten Schultag und es ist irreal, dass es schon vorbei sein soll. Ich habe mich so wohl in der Schule gefühlt und alles war mir vertraut. Nun geht es bald zurück nach Deutschland auf eine neue Schule, die mir fremd sein wird..

Abends bin ich noch mit Freunden zu einem Lagerfeuer gegangen und es war sehr schön. Wir planen noch zu einem Freizeitpark und campen zu gehen bevor ich fliege und ich bin jedes Mal gerührt, wenn jemand sagt sie werden mich vermissen..
Am 20. Juni habe ich dann auch meine ''going away party'' und in 19 Tagen sitze ich im Flieger Richtung Deutschland.. Ich bin geschockt, wie schnell die Zeit vergangen ist und ich werde dass alles hier schrecklich vermissen. Im Moment versuche ich den Gedanken an den Abflug zu verdrängen und meine restlichen Wochen zu genießen, aber dass ist leichter gesagt, als getan..

                             Highschool ist nicht wie im Film- Es ist besser !

Sonntag, 1. Juni 2014

American Food !

Hier kommt der versprochene Post über das Essen in America :

Viele das amerikanische Essen ist überzuckert, fettig und schrecklich ungesund. Naja, so falsch liegen sie da nicht :D

Meine Familie ernährt sich allerdings gar nicht soo ungesund und vieles wie z.B Fleisch, Bohnen und Mais kommen aus eigenem Anbau. Wir haben immer Obst und Salat im Haus und anstelle von Chips Cracker.

 Fleisch wird vor allem hier auf dem Land echt jeden Tag gegessen und es ist unmöglich sich hier vegetarisch zu ernähren, da die Leute kein Verständnis dafür aufbringen.
Wir trinken bei uns zuhause kein Pop, also z.B cola, sondern nur Wasser, Tee und seeehr viel Milch.
Der Kühlschrank hier ist immer brechend voll und wenn beim Abendessen nur 5 Nudeln übrig bleiben, werden sie in eine Tupper-Dose getan und eingefroren. Verschwendet wird hier nichts!


Wir haben jeden Sonntag einen Brunch mit cinnamon rolls, sausages, waffels, pancakes und bacon. Soooo gut!
Klar sind das viele Kalorien, aber wir essen  um 11 und das nächste Mal erst wieder abends um 7, also geht das :D
Jeden ersten Sonntag gibt es in der Kirche Donuts for free.  Unter der Woche essen wir morgens immer Cornflakes. Wir haben 10 versch. Sorten im Regal und die sind alle total überzuckert :D Mal ernsthaft, wer isst denn bitte Marshmallows mit Milch zum Frühstück?



Mein Lieblings Fastfood- Restaurant ist Applebees & B-dubs. Eins muss man den Amis lassen, sie wissen wie man Fastfood macht !:D
Für 10 Dollar gibt es Vorspeise und Hauptgericht und es ist einfach super lecker. Ranch Dressing wird hier übrigens für fast alles benutzt. Wenn man Chicken Wings bestellt werden sie mit Ranch und manchmal auch mit Sellerie serviert und man tunkt die Wings dann in das Dressing. Meine Schwester tunkt auch Chips und Pommes in Ranch :D
Chips zählen hier übrigens wie für uns Kartoffeln. Im Restaurant bekommt man oft Burger&Chips serviert und auch auf Parties sind Chips kein Snack, sondern zählen zum Hauptgang. Pretty weird isn't it :D ?
Wer in America ist muss auch unbedingt zu Walmart, dort gibt es alles !
             


Das Motto der Amis ist: Alles was gut schmeckt wird zusammen gemixt. So mixt man also z.b Hamburger Brötchen, Fleisch und Reis zusammen und das gibts dann zum School-Lunch. Ich bin nicht so der Fan von dem Lunch und bringe oft mein Eigenes mit. Alle machen sich immer lustig über mein Käse-Salat Sandwich, weil sie hier normalerweise Salami, Schinken, Pute, Käse und Mayo auf ein Sandwich machen ;D Gros !
Kuchenteig mag hier auch jeder, also löffelt man den einfach, wenn man einen Film guckt oder trinkt gleich Cookie-Dough Soda. 

Es gibt viel ausgefallenes Essen hier in den USA und viele ernähren sich ziemlich ungesund. Ich habe total Glück, dass meine Familie sich nicht ganz so 'amerikanisch' ernährt. Klar gibt es auch bei uns Pizza, Burger und Fertigkram, aber es nicht so extrem wie bei anderen Familien.
 In der Highschool sind fast alle schlank, weil sie viel Sport treiben, aber den Erwachsenen sieht man schon an, dass sie gerne Fastfood essen. Unheimlich viele haben hier Herzprobleme, wegen Übergewicht.

''Als Austauschschüler nimmt man automatisch zu, vor allem in den USA. Die essen da doch nur Fastfood'' . Das ist, was andere mir vor dem Jahr gesagt haben.

Nach 9 Monaten kann ich stolz sagen: Ich passe immer noch in meine Jeans aus D.land ;D

Ich weiß nicht genau was ihr über das Essen in America hören wolltet. Also wenn ihr noch Fragen habt kommentiert ruhig :)