Im März besuchten wir die Jubi. Auf dieser Messe informierten wir uns übers Auslandsjahr und Stipendien. Leider war es dort ein bisschen unübersichtlich und jede Orga versprach uns, dass sie die Beste sei. Zuhause las ich lange in den zahlreichen Broschüren, jedoch verflog meine Begeistung schnell, als ich die Preise sah. Im Internet informierte ich mich nach Stipendien. Ich bewarb mich bei EF, allerdings brach ich die Bewerbung ab, als ich die Erfahrungsberichte dieser Orga las.
Bei PPP bewarb ich mich dann im Mai. Meine beste Freundin Ela geht übrigens mit dem regulären YFU Programm auch in die USA.
Im Juni 2012 bekam ich das erste Mal Post von YFU wegen des PPP-Stipendiums. Sie schickten mir die Bewerbungsunterlagen und etwas zum PPP. Jährlich vergibt der Bundestag 360 Stipendien und mir wurde gleich mitgeteilt, dass die Entscheidung erst im Februar fallen würde. Also füllte ich meine Unterlagen aus, kopierte Zeugnisse und schrieb einen Entwicklungsbericht.
Mitte Oktober wurde mir dann mitgeteilt, dass ich eine Runde weiter bin und zu einem Auswahlgespräch soll. Die Chance stand 1:30 und ich hatte echt Angst vor dem Gespräch.
Mitte November: Ich kam fast zu spät zum Auswahlgespräch, aber als ich dort war, war eig alles ganz okay. Zuerst hatten wir Gruppeninterviews und haben dort Themen wie z.B '' Welches Land sollte auch ein PPP-Stip. erhalten?'' und Probleme in den Gastfamilien besprochen. Das Interview war überhaupt nicht schlimm, außer dass man die ganze Zeit beobachtet wurde. Das Einzelgespräch war etwas angespannter. Mir wurden Fragen gestellt wie z.B '' Welches Buch würdest du Amerikanern zum Lesen geben'' und wieder wurde ich beobachtet und alle meine Antworten notiert. Die Fragen habe ich größtenteils gut beantwortet und die anderen Mitbewerber waren wirklich fair und nett.
Ende Januar bekam ich dann einen Anruf von meiner zuständigen Abgeordneten und wir vereinbarten ein Treffen für Anfang Februar. Nun war die Chance noch 1:4 und ich war sehr nervös. Das Problem bei der ganzen Sache war, dass ich Mitte Juni mit meinem Freund zusammen gekommen bin und mir unsicher war, ob ich wirklich nach Amerika wollte. Naja, das Gespräch verlief eigentlich ganz gut. Wir haben ein bisschen über Politik geredet ( Wobei ich ein paar Politiker vertauscht habe) und über die USA allgemein. Manche meiner Antworten waren nicht sehr gut gewählt, aber ich war das ganze Gespräch über ehrlich und habe auch gesagt, dass ich kein Problem damit habe nicht ausgewählt zu werden und sie schon die/ den Richtige/n auswählen wird.
Letzte Woche im Februar kam dann der Brief: Ich hab es geschafft und das Stipendium bekommen!!! Ich war erstmal total geschockt und konnte es nicht fassen. Dann habe ich als erstes meine beste Freundin angerufen und danach alle anderen. Am nächsten Tag, pünktlich zum Valentienstag welche Ironie, habe ich es dann meinem Freund erzählt, der sehr traurig war. Eigentlich hatte ich fest mit einer Absage gerechnet und es ihm auch schon erzählt. Denn von einer Freundin hörte ich am gleichen Tag in der Schule, dass ein Mädchen aus der Nebenstadt das Stip. bekommen hat. Allerdings hatte ich mich da mit den Wahlkreisen vertan..
Ich kann dass alles immer noch nicht so richtig fassen. Aber ich habe die Briefe noch 100 mal gelesen und ich dachte irgendwo wird schon noch stehen '' War alles ein Versehen''. Doch das ist es nicht, ich habs wirklich geschafft!:) Ich hätte einfach nie im Leben damit gerechnet, dass ausgerechnet ich so ein begehrtes Stipendium bekomme. Natürlich hatte ich Zweifel, ob ein ASJ das Richtige ist und ob ich geeignet bin, aber ich denke, dass jeder diese Zweifel hat. Immerhin freue ich mich auf ein unbekanntes Ziel. Trotz all meiner Skepsis, freue ich mich total über das PPP-Stipendium und bin mir sicher, dass dieses Jahr unvergesslich wird und ich das Richtige mache :)
Ich kann es einfach nicht glauben!!!! :) |